Eingangsverfahren
Im dreimonatigen Eingangsverfahren kann der Klient herausfinden, wie belastbar er aktuell ist, welche beruflichen Interessen und Fähigkeiten er hat, und wie der weitere Berufsweg aussehen kann. Diese erste Phase der beruflichen Rehabilitationsmaßnahme besteht aus internen Praktika in den Abteilungen der Rudolf-Sophien-Stift gGmbH sowie regelmäßigen Reflexionsgesprächen mit den Gruppenleitern und Anleitern der Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM). Nach den ersten drei Monaten wird dann gemeinsam über den weiteren Verlauf der beruflichen Rehabilitation entschieden, besprochen, welche Arbeits- und Bildungsangebote sich für den Klienten eignen und wie er begleitend unterstützt werden kann.
Berufsbildungsbereich (BB)
Der Berufsbildungsbereich ist in der Regel auf 24 Monate ausgelegt. In dieser Zeit stehen die Themen Arbeit und Bildung im Zentrum der beruflichen Rehabilitationsmaßnahme. Auch die Rückkehr auf den Allgemeinen Arbeitsmarkt wird mittels Praktika abgeklärt. Die Klienten absolvieren Praktika auf dem Allgemeinen Arbeitsmarkt, um ihre Leistungsfähigkeit zu erproben. Mit jedem Klienten wird ein individueller Förderplan gestaltet, der regelmäßig auf Stimmigkeit überprüft wird. Dieser Plan ist ganzheitlich ausgerichtet und berücksichtigt auch die psychische Gesundheit und die sozialen Aspekte z.B. das Privatleben jedes einzelnen Klienten.
Arbeitsbereich (AB)
Der Arbeitsbereich schließt sich an den Berufsbildungsbereich an. In diesem Bereich ändert sich der Status des Klienten: Er wird zum Mitarbeitenden der Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) des Rudolf-Sophien-Stifts. Das bedeutet, er ist nun dauerhaft in einem der Werkstatt-Bereiche tätig. Berufliche Inklusion, also die Mitarbeit auf Außenarbeitsplätzen in Firmen des Allgemeinen Arbeitsmarkts, wird weiterhin gefördert. Dabei wird jeder Klient begleitet und individuell weitergebildet.
Berufliche Bildung
Jeder Klient, der in einer der Abteilungen der Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) der Rudolf-Sophien-Stift gGmbH arbeitet, erhält Berufliche Bildung. Das heißt, er wird auf dem ihn betreffenden Gebiet vor Ort aus- und weitergebildet. Bezogen auf die jeweiligen Tätigkeiten und Aufgaben werden am Arbeitsplatz Wissen und Know-how vermittelt. Hierbei gilt der individuelle Ansatz: Jeder Klient kann in seinem Tempo so viel und so oft lernen, wie es für ihn passend ist. Zusätzlich beinhaltet das Bildungsangebot ein breit gefächertes Programm mit Kursen zu Berufspraxis und Allgemeinbildung, mit sozialen Angeboten, wie beispielsweise Sport- oder Kreativgruppen, und mit psychosozialen Weiterbildungskursen, etwa Stressbewältigungs- oder Kommunikationstraining.
Werkstattrat
Die Diakonie-Werkstättenmitwirkungsverordnung gilt seit dem 1. Juli 2004. Sie regelt Mitbestimmung und Mitwirkung von Beschäftigten in den Werkstätten für behinderte Menschen. Der Werkstattrat der Rudolf-Sophien-Stift gGmbH besteht bereits seit 1991. Seine Mitglieder beraten und unterstützen die Klienten, die in der Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) arbeiten. Der Werkstattrat vertritt maßgeblich die Interessen der Klienten, falls es am Arbeitsplatz Probleme gibt.
Frauenbeauftragte
Die Gleichbehandlung der Geschlechter ist auch in der Werkstatt für behinderte Menschen ein wichtiges Thema. Seit 2011 kümmern sich Frauenbeauftragte um die Interessen der weiblichen Klientinnen. Sie schaffen ganz grundsätzlich mehr Bewusstsein für die Gleichstellung von Mann und Frau.
Kooperationspartner
- Kostenträger (Agentur für Arbeit, Deutsche Rentenversicherung, Sozialamt Stadt Stuttgart)
- Werkstätten für behinderte Menschen (Neckartalwerkstätten, Werkstätten der Lebenshilfe, Behindertenzentrum)
- Kliniken (Zentrum für Seelische Gesundheit, Furtbachkrankenhaus, Bürgerhospital)
- niedergelassene Fachärzte der Psychiatrie und Psychologen
- Berufsschulen (Berufliche Schule im Hoppenlau)
- Gemeindepsychiatrischer Verbund (Gemeindepsychiatrisches Zentren – GPZ, Wohnangebote)
- Träger der Erwachsenenbildung (Neue Arbeit gGmbH, Berufsbildungswerk Waiblingen, VHS-Volkshochschule)
- Integrationsdienste (IFD-Integrationsfachdienst Stuttgart)
- über 250 Arbeitgeber als Auftraggeber/Kunden und für ausgelagerte Arbeitsplätze
Organigramm